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«Perm-36» ist von der Schließung bedroht: Unterstützen Sie mit ihrer Unterschrift die russische Gedenkstätte und das Museum für die Opfer des Gulags und der politischen Repressionen!

Wir appellieren an alle engagierten Bürger und Vereine in Deutschland, einen offenen Brief der Permer Regionalvereinigung der Gesellschaft „Memorial“ an den Präsidenten der Russischen Föderation sowie an den Gouverneur der Region Perm bezüglich der beunruhigenden Lage der international bekannten Gedenkstätte für die Opfer des Gulags »Perm-36« und des zugehörigen Museums zu unterzeichnen!

 

Wortlaut des offenen Briefes:

Sehr geehrter Herr Präsident der Russischen Föderation, Sehr geehrter Herr Gouverneur der Region Perm, die Geschehnisse der letzten Monate in Bezug auf das Museum für die Geschichte politischer Repressionen »Perm-36« erfüllen uns mit Besorgnis und Empörung. Für diejenigen, die während der Stalinschen Repressionen gelitten, die Verwandte, Freunde oder Kollegen verloren und die große Entbehrungen und Jahre der Rechtlosigkeit überlebt haben, war und ist das Museum ein Denkmal für Millionen unschuldiger Opfer, die in den Lagern und Gefängnissen des Gulags ums Leben gekommen sind. Die Existenz eines solchen Museums in der Region Perm war für uns eine Bestätigung dafür, dass die föderalen und regionalen staatlichen Institutionen in Russland Lehren aus der Vergangenheit gezogen haben und bereit sind, alles dafür zu tun, damit sich eine der größten Tragödien des 20. Jahrhunderts nicht wiederholt.

 

Seit über 20 Jahren wirken tausende russische und internationale Aktivisten und Freiwillige an der Entstehung dieser einzigartigen historischen Gedenkstätte mit. »Perm-36« wurde weltweit bekannt. Seine Existenz ist ein Zeugnis dafür, dass das neue Russland sich der Zukunft zuwendet und sein totalitäres Erbe aufarbeitet. Nun hat sich herausgestellt, dass der Federstrich eines Beamten genügt, um die physische und intellektuelle Arbeit hunderter engagierter Bürger und Freiwilliger zu entwerten und der Gedenkstätte ihre Zukunft zu nehmen.

 

Mit Ihrem Wissen, Herr Gouverneur, wurde die Umwandlung des durch bürgerschaftliches Engagement entstandenen, nichtstaatlichen Museums in eine staatlich finanzierte Einrichtung für eine heimtückische Intrige missbraucht: Im Januar 2014 hat die Permer Regionsregierung ohne Angabe von Gründen die Finanzierung eingestellt und im Mai wurde die Direktorin des Museums Tatjana Kursina, die zu dessen Gründern gehört, unerwartet entlassen. Derzeit ist die Gedenkstätte faktisch geschlossen: die Strom- und Wasserversorgung wurde abgestellt, Besucherführungen finden nicht statt. Alle Bildungsprojekte wurden eingestellt. Davon betroffen ist auch das jährlich Ende Juli stattfindende Internationale Bürgerfestival „Pilorama“, das in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal ausgerichtet werden sollte und an dem tausende Gäste teilnehmen, um über die Geschichte und Zukunft Russlands sowie dessen Beziehungen zu seinen Nachbarländern zu diskutieren.

 

Zudem wurde die Gedenkstätte »Perm-36« zu Aufnahmen für eine propagandistische Fernsehsendung des Kanals NTW missbraucht, in der die Gründer der Gedenkstätte und ehemalige politische Häftlinge bösartig verleumdet werden. Empörend daran ist insbesondere, dass die Provokateure des Fernsehsenders bei ihrer „Exkursion“ in das Museum von ehemaligen Aufsehern des Lagers »Perm-36« sowie von Vertretern der neostalinistischen Bewegung „Sut‘ Vremeni“ begleitet wurden. In der ausgestrahlten Fernsehsendung wird unentwegt die von Neostalinisten vorgebrachte Aussage wiederholt, dass im Lager »Perm-36« ausschließlich Bandera-Anhänger und Kollaborateure der deutschen Faschisten ihre Strafe verbüßt hätten und der Schluss gezogen, dass die Gedenkstätte eine faschistische und staatsfeindliche Einrichtung sei.

 

Im Lager »Perm-36« gab es unterschiedliche Gruppen von Häftlingen, darunter auch Personen, die für Kriegsverbrechen während des Zweiten Weltkriegs verurteilt wurden. Diese stellten jedoch erstens eine Minderheit dar und zweitens ist das Museum nicht ihnen gewidmet. Nicht sie stehen im Mittelpunkt der Ausstellungen und der Museumsführungen, sondern die Häftlinge der Permer Lager (Perm-35, Perm-36, Perm-37), die in den 1970er und 1980er Jahren aus politischen Gründen inhaftiert wurden. Darüber hinaus ist ein großer Teil der Ausstellung dem Gedenken an die Opfer von Repressionen in der historisch weiter zurückliegenden Stalinschen Periode gewidmet. Sowohl die einen als auch die anderen sind als Opfer ungesetzlicher politischer Verfolgungen auf der Grundlage von Gesetzen der Russischen Föderation und anderer vormals zur Sowjetunion gehöriger Staaten vollständig rehabilitiert worden.

 

Diese Fakten können auch die ärgsten Gegner des Museums nicht verneinen. Sie können diese lediglich verschweigen, was bedeutet, die Öffentlichkeit vorsätzlich in die Irre zu führen.

 

Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrter Herr Gouverneur, wir fordern von Ihnen nachdrücklich, die Gedenkstätte der Geschichte politischer Repressionen »Perm-36« vor der Schließung zu bewahren, die Wiederaufnahme der Museumstätigkeit auf Grundlage zivilgesellschaftlich-staatlicher Zusammenarbeit zu ermöglichen und Tatjana Kursina wieder als Direktorin des Museums einzusetzen.

 

Wir fordern ein Ende der Verhöhnung des Gedenkens an Millionen unschuldiger Opfer des Gulags!

 

Vorstand der Permer Regionalvereinigung der Gesellschaft «Memorial»

Тема: Deutsch / печать /
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